Kaninfell

Kaninchen gehören nicht zu einer systematischen zoologischen Gruppe (Taxon), denn es werden neben dem Wild- und Hauskaninchen noch einige andere nicht nahe verwandte Arten innerhalb der Familie der Hasen als Kaninchen bezeichnet. Ihre Felle werden als Kaninfelle im Rauchwarenhandel vertrieben und von Kürschnern zu Pelzen verarbeitet.

Der in der Pelzbranche noch gebräuchliche, mittelniederdeutsche Name Kanin ist die ursprüngliche Bezeichnung für das Kaninchen. Er stammt vom altfranzösischen conin aus dem lateinischen Wort cuniculus und ist letztlich vermutlich iberischen Ursprungs.[1]

Ursprünglich wurde Kaninhaar zur Herstellung von steifen oder weichen Filzhüten für Damen und Herren verwendet. Erst etwa nach 1900 begann die Verwertung der Felle auch zu Bekleidung.[2] Kanin gehört seitdem als preiswerter Pelz zusammen mit den Schaffellen zu den meist verarbeiteten Rohstoffen der Kürschnerei.

Der Haltbarkeitskoeffizient für Wildkaninfelle und für Hauskaninfelle wurde auf 20 bis 30 Prozent geschätzt.[3][Anmerkung 1] Tatsächlich dürfte die Strapazierfähigkeit der Hauskaninchen, insbesondere der so genannten Kürschnerqualitäten, und hier vor allem der Sorte Rex und für gute, geschorene Felle, jedoch deutlich besser sein. Dagegen schreibt ein renommiertes Fachbuch im Jahr 1986, lange vor Beginn der Importwelle geflochtener Kanin-Kleinteile aus China: „Durch Kreuzung mit anderen Rassen hat man Rexkaninchen unterschiedlicher Färbung züchten können. Die Felle sind aber wenig haltbar.“[4] Bei einer Einteilung der Pelztiere in die Feinheitsklassen seidig, fein, mittelfein, gröber und hart aus dem Jahr 1955 wird das Kaninhaar, ebenfalls sehr undifferenziert, als mittelfein eingestuft.[5]

Verschiedene Hauskaninfelle, naturfarben und gefärbt (alte Schautafel, 2009 bei einem Frankfurter Kaninfellhändler)
  1. Duden. Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/ Leipzig/ Wien/ Zürich 2007, ISBN 3-411-20907-0.
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  4. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Pelztieratlas.
  5. Paul Schöps, Kurt Häse: Die Feinheit der Behaarung – Die Feinheits-Klassen. In: Das Pelzgewerbe Jg. VI / Neue Folge, 1955 Nr. 2, Hermelin-Verlag Dr. Paul Schöps, Leipzig, Berlin, Frankfurt am Main, S. 39–40.


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